Friedrich A. Hayek - Bitcoiner bevor es Bitcoin gab

Friedrich A. Hayek - Bitcoiner bevor es Bitcoin gab

Einer der grössten Ökonomen des 20. Jahrhunderts wäre grosser Verfechter von Bitcoin gewesen. Alles Relevante über das Leben von Friedrich A. Hayek.

Phil Lojacono

Grüezi miteinander,

Heute starten wir mit einer neuen und (noch) unregelmässigen Serie. Bitcoin im historischen Kontext. Persönlichkeiten, wissenschaftliche Theorien oder politische Strömungen der Vergangenheit und wie sie zu Bitcoin gestanden wären, hätte es die Technologie schon gegeben.

Den Start macht einer der einflussreichsten Ökonomen überhaupt. Der Urvater des Liberalismus und scharfe Kritiker des rechten und linken Sozialismus, Friedrich August von Hayek.

TL;DR - Alles Relevante in weniger als 60 Sekunden

  • Friedrich A. Hayek gilt neben Ludwig von Mises und Charles Menger als einer der Erfinder der "Österreichischen Schule der Volkswirtschaftslehre"
  • 1974 erhielt der den Wirtschafts Nobelpreis für seine Beiträge rund um Geld- und Konjunkturzyklen
  • Seine Bücher "Der Weg zur Knechtschaft" und "die Verfassung der Freiheit" gehören noch heute zu den wichtigsten Wirtschaftsbüchern der Geschichte
  • Seiner Meinung nach verhinderte die interventionistische Geldpolitik (die keynesianische Schule) keine Konjunkturzyklen sondern verstärkte sie vielmehr.
  • Er war grosser Verfechter der Trennung von Geld und Staat. Er hätte gerne eine Währung, die an Rohstoffe (bspw. Gold) gebunden wäre und nicht der Willkür von staatlichen Institutionen ausgesetzt ist.

Anzahl Wörter: 1'210, Lesezeit ca. 6 Minuten 15 Sekunden

Hayek prognostizierte Bitcoin bereits 1984

Das ganze Interview findet ihr hier.

"I don't believe we shall ever have a good money again before we take the thing out of the hands of government, but we can't take it violently out of the hands of government. All we can do is by some sly roundabout way and introduce something that they can't stop." - Friedrich A. Hayek, 1984

Friedrich August von Hayek, geboren 1899 in Wien, war einer der grossen Ökonomen und Sozialphilosophen des 20. Jahrhunderts. Der 1944 veröffentlichte Bestseller "Der Weg zur Knechtschaft" gilt bis heute als eines der bedeutendsten wirtschafts- und sozialpolitischen Bücher. Hayek war vehementer Verfechter des Liberalismus und ein Verteidiger des freien Marktes. Seine scharfe Kritik am Sozialismus und den geldpolitischen Eingriffen der keynesianischen Schule brachten ihm schlussendlich 1974 den Nobelpreis für Ökonomie ein.

Es ist heute davon auszugehen, dass Hayek ein grosser Verfechter von Bitcoin gewesen wäre. Wieso das so ist und was wir Hayek zu verdanken haben, erfahrt ihr untenstehend.

Wer war Friedrich A. Hayek?

Friedrich A. Hayek wurde am 8. Mai 1899 in Wien, Österreich geboren. Er war das älteste von drei Kindern einer wohlhabenden Familie und wuchs in einer intellektuellen Umgebung auf. Sein Vater war Arzt und seine Mutter stammte aus einer Familie von Gelehrten. Schon früh zeigte Hayek eine aussergewöhnliche Begabung für Mathematik und Naturwissenschaften.

Hayek studierte zunächst Jura, wechselte dann aber zur Volkswirtschaftslehre und promovierte in diesem Fach an der Universität Wien. In den 1920er Jahren arbeitete er als Forscher an der Universität von Wien und am österreichischen Institut für Konjunkturforschung. Er identifizierte sich bis zum 23. Lebensjahr als Sozialist, bevor er sich intensiv mit den Arbeiten von Ökonomen wie Ludwig von Mises und Carl Menger auseinandersetzte. Zusammen wurden sie später dann als Begründer der "Österreichischen Schule" der Volkswirtschaftslehre bekannt.

In den 1930er Jahren entwickelte Hayek eine alternative Theorie, die er dann offiziell als "Österreichische Schule" bezeichnete. Seine Arbeiten zur Geld- und Konjunkturtheorie machten ihn international bekannt. In seinem Buch "Prices and Production" (1931) argumentierte er, dass eine künstliche Ausweitung des Kreditangebots durch die Zentralbank zu einer Fehlallokation von Ressourcen führen und eine Konjunkturkrise verursachen könne.

Hayeks bekanntestes Werk, "Der Weg zur Knechtschaft" (1944), entstand während seiner Zeit in Grossbritannien, wo er als Gastprofessor an der London School of Economics arbeitete. Das Buch war eine scharfe Kritik am Sozialismus und betonte die Bedeutung von Wettbewerb und individueller Freiheit für den Fortschritt und Wohlstand einer Gesellschaft. Es wurde zu einem Bestseller und machte Hayek zu einer führenden Stimme des Liberalismus und der individuellen Freiheit.

In den 1950er Jahren arbeitete Hayek an einer umfassenderen Theorie der Wirtschaft und der Gesellschaft. Sein Buch "Die Verfassung der Freiheit" (1960) betonte die Bedeutung von Regeln und Institutionen für eine freie Gesellschaft. Hayek argumentierte, dass eine Gesellschaft, die auf Regeln und Institutionen basiert, besser in der Lage sei, Freiheit und Wohlstand zu fördern als eine Gesellschaft, die von zentralen Planern gesteuert wird.

Er hat sich insbesondere für den Wettbewerb der Währungen ausgesprochen. Seiner Meinung nach muss Geld als wichtigstes Element von zentralen Planern ferngehalten werden. Stattdessen soll ein freier Markt darüber entscheiden, welches die beste Währung ist.

In den 1970er Jahren erhielt Hayek den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften "für seine Pionierarbeit in der Theorie der Geld- und Konjunkturzyklen und für seine tiefgründigen Analysen der Wechselbeziehungen zwischen wirtschaftlicher, sozialer und institutioneller Veränderung".

Hayek blieb bis zu seinem Tod im Jahr 1992 ein engagierter Verteidiger des Liberalismus und des Individualismus. Seine Arbeit hat bis heute einen grossen Einfluss auf die Wirtschaftswissenschaften und die Politik.

Was verdanken wir Friedrich A. Hayek heute?


Wir haben Friedrich Hayek sehr viel zu verdanken. Insbesondere auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften und der politischen Philosophie. Einige seiner wichtigsten Beiträge sind:

  1. Preisbildungstheorie: Hayeks Entdeckung des Preismechanismus hat dazu beigetragen, das Verständnis der wirtschaftlichen Zusammenhänge und der Rolle des Marktes in der Wirtschaft zu verbessern. Er zeigte, wie der Preis ein wichtiger Signalgeber für Angebot und Nachfrage ist und wie er effiziente Entscheidungen fördert.
  2. Individualismus und Liberalismus: Hayek war ein starker Verfechter des Individualismus und des Liberalismus und betonte die Bedeutung der individuellen Freiheit in der Gesellschaft. Er kritisierte staatliche Eingriffe in die Wirtschaft und forderte stattdessen eine marktbasierte Wirtschaft, die auf individueller Freiheit und Wettbewerb basiert. Er zeigte auf, wie die Konzentration von Macht auf wenigen unweigerlich zu Wohlstandsverlust für die Mehrheit führen wird.
  3. Verständnis der Geld- und Konjunkturzyklen: Hayek erhielt 1974 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften für seine Beiträge zur Theorie der Geld- und Konjunkturzyklen. Seine Arbeit auf diesem Gebiet hat dazu beigetragen, das Verständnis für die Rolle des Geldes und der Zentralbanken in der Wirtschaft zu verbessern.
  4. Österreichische Schule der Ökonomie: Die "Austrian School of Economics" spielt eine sehr wichtige Rolle in den modernen Wirtschaftswissenschaften. Hayek gilt als einer der wichtigsten Vertreter dieser Lehre. Sie gilt als wichtiges Gegenstück der keynesianischen Wirtschaftslehre.

Insgesamt hat Friedrich Hayek die Wirtschaftswissenschaften und die politische Philosophie massgeblich beeinflusst. Seine Ideen haben dazu beigetragen, ein besseres Verständnis der Rolle des Marktes, der individuellen Freiheit und der Bedeutung von Wettbewerb und Innovation in der Wirtschaft zu fördern. Seine Arbeit hat auch dazu beigetragen, die Diskussionen über die Rolle der Regierung in der Wirtschaft, die Geldpolitik und die Konjunkturzyklen zu fördern.

Friedrich Hayek's Arbeiten haben aufgezeigt, dass die oft als "gut für Schwächeren" sozialistischen Lösungsvorschläge genau das Gegenteil bewirken. Einfach nicht unmittelbar, sondern im zweiten und dritten Schritt.

Hayek bewies, dass die Planungs- und Deutungshoheit bei Wenigen zu belassen zu weniger Wohlstand für alle führt.

Wie stand Hayek zu einer unabhängigen und harten Währung?

Friedrich Hayek war ein Befürworter einer harten Währung und glaubte, dass gesundes Geld für eine stabile und florierende Wirtschaft unerlässlich sei. Er war der Ansicht, dass Geld durch einen Rohstoff wie Gold gedeckt sein sollte und dass die Geldmenge durch die Marktkräfte und nicht durch die Regierung bestimmt werden sollte. Hayek argumentierte, dass die Manipulation des Geldangebots durch Regierungen zu Inflation und wirtschaftlicher Instabilität führt. Er war der Ansicht, dass ein stabiles Geldsystem für das ordnungsgemässe Funktionieren einer Marktwirtschaft notwendig ist und dass hartes Geld ein wesentlicher Bestandteil eines solchen Systems ist.

Was sagen kritische Stimmen zu Friedrich Hayek?

Friedrich Hayek hatte viele Kritiker während seiner Karriere und nach seinem Tod. Zwei seiner grössten Kritiker sind der Wirtschaftswissenschaftler John Maynard Keynes und der Philosoph Karl Popper.

  • Keynes, der bekannterweise eine andere ökonomische Theorie vertritt, kritisierte Hayeks Glauben an den freien Markt und seine Ablehnung von Regierungseingriffen in die Wirtschaft. Keynes war der Ansicht, dass Regierungseingriffe notwendig seien, um die Wirtschaft zu stabilisieren und wirtschaftliche Krisen zu verhindern.
  • Popper, ein enger Freund von Hayek, kritisierte Hayeks politische Ansichten, insbesondere seinen Glauben an den Laissez-faire-Kapitalismus. Popper argumentierte, dass der Staat eine Rolle bei der Sicherung von sozialer Gerechtigkeit und dem Schutz individueller Rechte spiele und dass Hayeks Ideen diese Bedenken nicht ausreichend berücksichtigten.

Kritiker von Hayek argumentieren oft, dass sein Schwerpunkt auf individueller Freiheit und dem freien Markt die Rolle sozialer und wirtschaftlicher Strukturen bei der Gestaltung individuellen Verhaltens und Ergebnissen ignoriert. Sie argumentieren auch, dass seine Ideen dazu verwendet wurden, politische Massnahmen zu rechtfertigen, die vulnerable Bevölkerungsgruppen schaden und Ungleichheit erhöhen.

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