GLP - Bitcoin als Weg aus dem Sumpf

GLP - Bitcoin als Weg aus dem Sumpf

Die GLP hat Stimmen eingebüsst bei den Schweizer Parlamentswahlen. Wir zeigen auf, wieso Bitcoin Mining ideal wäre, um die Ziele der Grünliberalen umzusetzen.

Phil Lojacono

Guten Tag miteinander

Am vergangenen Sonntag wurde in der Schweiz das Parlament für die nächsten vier Jahre gewählt. Ich wollte eigentlich vorgängig alle Parteiprogramme mit einer Bitcoin Brille analysieren. Das gelang mir leider nur auf der linken und rechten Seite. Das feine Essen in Italien (ok, vielleicht auch der Wein...) hat mir da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Deshalb bin ich leicht in Verzug. Aber nach der Wahl ist bekanntlich vor der Wahl und die politische Relevanz von Bitcoin nicht minder wichtig. Was ist am Sonntag passiert?

Die SVP legt zu und das Parlament rückt leicht nach rechts. Die FDP kann trotz günstiger Themenlage nicht davon profitieren und verliert. Als Anhänger des klassischen Liberalismus blutet einem da natürlich das Herz. Insbesondere da die Verluste zweifellos selbst verschuldet sind.

Ein wahres Fiasko erlebten aber die grünen Parteien. Die Grünen haben mit 3.8% massiv verloren und die Grünliberalen verloren sechs von 16 Nationalratssitzen.

Während die Grünen eher mit Verboten als mit funktionierenden Lösungen auffallen, sollte die GLP eigentlich ein offenes Ohr für Lösungen, ihrer durchaus legitimen Anliegen, haben.

Das sagt zumindest ihr Slogan: Mut zur Lösung.

Und Bitcoin ist die Lösung für das Hauptanliegen der GLP. Wieso das so ist, erkläre ich untenstehend.

TLDR - Alles Relevante in weniger als 60 Sekunden

  • Die grünliberale Partei setzt sich stark für eine nachhaltige Energieinfrastruktur ein.
  • Sie möchten dazu auf den Ausbau erneuerbarer Energien und weniger Verbrauch setzen.
  • Weniger Verbrauch wird sehr schwierig und ist nur mit erheblichem Wohlstandsverlust machbar. Das ist aber auch nicht nötig, es gibt genug nachhaltige Energie. Es ist nur eine Frage, woher sie kommt und wie sie erzeugt wird.
  • Wir sollten uns also darauf konzentrieren, viel mehr, günstige, sichere und gerne auch erneuerbare, resp. nachhaltige Energiequellen aufzubauen.
  • Bitcoin Mining ist die perfekte Technologie, mit der man erneuerbare Energien wirtschaftlich sinnvoll ausbauen kann. Sie erlaubt, Überproduktionen direkt in Umsatz zu wandeln und stellt so die Alinierung der Interessen sicher. Es ist die perfekte Technologie, wie man die richtigen Anreize für alle Akteure schaffen kann.

Anzahl Wörter: 1'210, Lesezeit: ca. 8 Minuten 20 Sekunden

Was sind die Hauptanliegen der GLP?

"Mut zur Lösung - Unsere Ideen für eine Schweiz der Zukunft" schreiben sie auf ihrer Webseite. Darunter führen sie sechs Fokusthemen auf:

  1. Atomausstieg und Klimaschutz
  2. Gleichstellung aller Lebensmodelle
  3. Liberale Wirtschaft als Standortvorteil
  4. Eine offene und vernetzte Schweiz
  5. Lebensgrundlagen und Biodiversität verbessern
  6. Grundrechte und Sicherheit gewährleisten

Der Parteipräsident, Jürg Grossen, hat sich bei "Bern einfach" (übrigens ein sehr empfehlenswerter Podcast) auch mit sehr liberalen Positionen profiliert. Doch scheint das in der Vergangenheit zumindest kommunikativ eher zu kurz gekommen zu sein. Stattdessen hat sich die GLP in erster Linie auf das Thema "Atomausstieg und Klimaschutz" fokussiert.

Zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung wird die GLP klar als Umweltschutz-Partei wahrgenommen. Und da schreiben sie konkret:

"Unser heutiger Energieverbrauch ist nicht nachhaltig. Wir konsumieren mehr, als wir aus erneuerbaren Quellen bereitstellen können. Weil nicht verbrauchte Energie die umweltschonendste überhaupt ist, steht für uns das Bemühen um Energieeffizienz und einen möglichst geringen Energieverbrauch an oberster Stelle." - GLP Schweiz, Klimaschutz & Energie

Energie sparen - macht das Sinn?

Nein, Energie als Ganzes zu sparen ist Schwachsinn. Menschlicher Fortschritt kommt immer mit erhöhtem externem Energieverbrauch.

  • Man kann schon über den Atlantik rudern. Mit Wind geht es aber besser. Mit Motor noch viel besser.
  • Wir können schon Menschen ins Spital tragen. Mit Pferd und Kutsche ging es wohl besser. Mit der Ambulanz aber noch 100x sicherer, schneller und besser.
  • Wir können schon Fahrräder von Hand und aus Holz fertigen. Mit Maschinen geht es aber besser und sicherer. Mit Elektromotor ist man dann sogar noch schneller.
  • Wir können schon von Zürich nach Berlin laufen. Mit dem Zug ist es aber komfortabler und schneller.

Und so weiter und so fort.

Kurzum, Energie zu sparen ist eine ausgesprochen dumme Idee. Es käme einem Rückschritt gleich und würde in einem ersten Schritt die ärmeren Bevölkerungsschichten treffen und in einem Zweiten die ganze Bevölkerung ärmer machen.

Was man allerdings durchaus optimieren kann ist die Quelle der Energie. Gegen eine erneuerbare und umweltschonende Energieversorgung spricht auch nichts. Im Gegenteil, es würden alle davon profitieren. Insbesondere auch, weil die NASA aufzeigte, dass wir momentan max. 1% der verfügbaren Sonnenergie abschöpfen.

Tipp #1 für das GLP Parteipräsidium: Es gibt mehr als genug Energie auf der Welt. Energie ist überall und steht für menschlichen Fortschritt. Keine Politiker, keine Partei und keine Gruppierung wird je den Drang nach Fortschritt aufhalten können. Vom Aufruf nach Energieverzicht sollte man sich dementsprechend sofort verabschieden.

Stattdessen sollte man sich auf wirtschaftliche Lösungen für den Ausbau umweltschonender Energiequellen einsetzen.

Wie hilft Bitcoin beim Ausbau erneuerbarer Energiequellen?

Um eine prosperierende Wirtschaft und Wohlstand für die Gesellschaft sicherzustellen, braucht es viel (je mehr desto besser), günstige und vor allem sichere Energie.

Man unterscheidet zwischen Band- und Spitzenenergie. Bandenergie ist konstant produzierend und deckt den Grundbedarf ab. Spitzenenergie produziert nicht permanent, sondern alles was nach dem Grundbedarf kommt.

In der Schweiz wird die Bandenergie durch Wasserkraft (Laufkraft- und Speicherkraftwerke) und Kernenergie sichergestellt.

Die grosse Herausforderung aber ist, dass die Energieproduktion eben nicht mit dem Verbrauch übereinstimmt.

Und das ist insbesondere bei der erneuerbaren Spitzenenergie ein riesiges Problem.

Windturbinen produzieren nur Strom wenn der Wind bläst und Solar nur wenn die Sonne scheint. Ich kann aber leider die Wohnung im Sommer nicht auf Vorrat heizen, nur weil dann gerade die Sonne scheint.

Im Schweizer Strommix kann das teilweise durch Speicherkraftwerke gelöst werden. Diese werden jeweils im Tagesverlauf eingeschaltet und gegen Abend wird das Wasser wieder in die Speicherseen gepumpt, so dass man am nächsten Tag wieder von vorne beginnen kann.

Eine weitere Herausforderung erneuerbarer Energien ist, dass sie jeweils lokal unterschiedlich produzieren. Und dieser Produktionsstandort auch nicht mit dem Verbrauch einhergeht.

In einem Tal gibt es je nach dem wenig Sonnenlicht und in der Stadt Zürich wird es nunmal schwierig ein Windrad hinzustellen.

Das heisst, wir haben eine zeitliche und eine geografische Diskrepanz zwischen der Energiegewinnung und des Energieverbrauchs. Bei beiden Fällen kommt es permanent zu Über- oder Unterproduktion. Überproduktion von Energie verpufft wirkungslos. Unterproduktion muss mit anderen Energiequellen aufgefangen oder importiert werden.

Wie können wir diese Diskrepanz lösen?

Es gibt zwei Optionen:

  1. Erneuerbare Energiegewinnung wird subventioniert und Ineffizienzen werden in Kauf genommen. Mit Ineffizienzen ist hier auf der einen Seite eine Überproduktion von Energie in verbrauchsarmen und ein Ausgleich durch andere Energiequellen in verbrauchsintensiven Zeiten gemeint. Das führt unweigerlich zu entweder höheren Steuern, höheren Energiepreisen für die Konsumenten oder höherer Staatsverschuldung.
  2. Man findet einen Weg, wie es nie mehr zu Überproduktion kommt. Stattdessen kann man sämtliche produzierte Energie zu jeder Tages- und Nachtzeit an einen ökonomisch incentivierten Abnehmer verkaufen. Damit verdient man Geld, die Energieinfrastruktur ist ultimativ effizient und jede Sekunde produzierter Energie wird direkt ausgenützt.

Option zwei bietet Bitcoin Mining. Bitcoin Miner sind überall einsetzbar und in Sekundenschnelle ein- und augeschaltet. Gibt es einen tatsächlichen Abnehmer der Energie, werden die Miner ausgeschaltet, da es sonst zu teuer wäre. Gibt es aber keinen Abnehmer, wird die Energie in Bitcoin Mining gesteckt und man verdient Geld mit dem Mining. Das erhöht die Einnahmen massiv und schafft Anreize für den Ausbau erneuerbarer Energien.

Daniel Batten hat dazu an der Plan B Konferenz in Lugano einen sehr spannenden Vortrag "Why Bitcoin is the world's best ESG asset" gehalten. Ich werde ihn verlinken sobald er online ist. Bis dahin kann man sich aber jederzeit gerne in Daniel's Material einlesen auf seinem Blog Batcoinz.

Tipp #2 für das GLP Präsidium: Setzt euch dringend mit Bitcoin (Mining) auseinander. Es gab bislang noch keine Technologie, die so gut helfen könnte, die erneuerbaren Energien auszubauen. Und dies vorallem noch auf einem liberalen und wirtschaftsfreundlichen Weg. Viel grünliberaler geht es nicht.

Bei Interesse helfe ich und ganz viele andere Bitcoiner sicher gerne. Beispielsweise Terahash hat da auch schon enorm wertvolles Informationsmaterial dazu verfasst und steht sicher jederzeit bereit bei Fragen.

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